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SchwitzhütteEinleitungBis zurück in die Steinzeit belegen Ausgrabungen in Nordeuropa Schwitzhütten und Schwitzgruben. Vor etwa 2500 Jahren berichtete Herodot von rituellen Schwitzbädern der Skythen. Das europäische Schwitzbäder zeremoniellen Charakter hatten klingt in einem alten finnischen Sprichwort an, das sagt:“ Verhalte dich in der Sauna so wie in der Kirche ”. Auf spirituelle Art zu schwitzen, um sich körperlich, geistig und seelisch zu reinigen ist wahrscheinlich keine indianische Erfindung. Doch durch die Verirrungen Europas ging hier, wie so vieles vom Wissen unserer Ahnen, diese tiefgehende, ursprüngliche Bedeutung der Schwitzrituale verloren. Die amerikanischen Natives bewahrten das Wissen um die Schwitzzeremonien. Einige indianische Chiefs und Elders haben die Größe, das Unrecht zu verzeihen, welches den roten Völkern angetan wurde und immer noch wird. Sie brachten, als Geste der Versöhnung mit uns Weißen, die Schwitzhüttenzeremonien nach Europa zurück. Besonders dem Volk der Lakota schulden wir dafür Dank. Initi- “ Haus der heißen Steine ”-wird die Schwitzhütte von den Lakota genannt. Die Schwitzhütte ist ein mit Tierhäuten oder Decken behangener kuppelförmiger Bau aus Weidenzweigen. Die Schwitzhüttenzeremonie selbst wird Inipi genannt und ist eine der sieben heiligen Zeremonien, welche den Lakota durch die Prophetin Pte San Win (White Buffalo Calf Woman)gebracht wurden. Zwei dieser sieben Zeremonien, der Sonnentanz und die Schwitzhüttenzeremonie, waren reine Männerrituale. Beim Sonnentanz geben Männer ihr Blut nach Art der Frauen für das Leben, - und nicht, um während der Jagd oder im Kampf zu töten. Es wird getanzt, damit das Volk leben kann, damit die Kinder gesund zur Welt kommen, damit die Büffel im nächsten Jahr wiederkehren..... Die Schwitzhüttenzeremonie gibt Männern die Möglichkeit, sich innerlich zu reinigen. Da Frauen dies in ihrem Zyklus(Moontime)auf natürliche Art tun, gingen ursprünglich nur die Männer in die Schwitzhütte. Viele indianische Männer verloren in den Kämpfen um ihre Freiheit ihr Leben. Andere resignierten nach der Unterwerfung der roten Völker und suchten Vergessen im Alkohol. Dadurch standen vielen Familien nun Frauen vor, welche die Traditionen am Leben erhielten und so die Identität ihrer Familien, Stämme und Völker bewahrten. Seither gehen auch Frauen zum Sonnentanz und in die Schwitzhütte. Auf dem Altmörbitzer Platz schwitzen Männer und Frauen gemeinsam. SchwitzhüttenzeremonieEs gibt viele verschiedene spirituelle Wege, doch eines haben alle gemeinsam: Es sind Wege des Lernens auf der Suche nach Heilung. “ Heil werden ” ist für mich eine Lebensaufgabe und bedeutet ernsthafte Arbeit; - vor allem an mir selbst. Der rote Weg mit den Lehren der Schwitzhütte ist ein spiritueller Weg und kein Einweg-Ritual für Quickie-Heilungen oder Kurztrip für Selbsterfahrungsgruppen. Doch die Schwitzhüttenzeremonie ist offen für alle Menschen und alle Glaubensrichtungen, die für das Wohl des Lebens beten. Eine Schwitzhütte ist für mich ein Ort der Reinigung und ein geschützter Raum zum Beten. Hier komme ich den Spirits, Mutter Erde und unserem Schöpfer besonders intensiv nah. In der Hitze einer Schwitzhütte merkt man schnell, wie nutzlos die Masken des Alltags sind. Hier hilft die Kraft der Gebete, Kraft, die ich auch mit in den Alltag nehme. Nicht zuletzt ist die Schwitzhütte für mich ein Ort,um Freude und Leid mit anderen im Kreis zu teilen. Übrigens: Niemand steckt sich hier Federn ins Haar oder läuft im Indianerkostüm rum. Jede Zeremonie ist anders und hält neue Teachings über Respekt, Demut, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Liebe bereit. Begegnet man der Schwitzhütte als Schüler, so offenbart sich der tiefere Sinn des so oft gesagten “Mitakuye Oyasin ” (“ für all meine Verwandten ”), - unsere tiefe Verbundenheit mit der Schöpfung und unsere Verantwortung für deren Erhalt in all ihrer wunderbaren Schönheit. Was du siehst...Bereits mit der Vorbereitung einer Schwitzhütte beginnt die Zeremonie. Deshalb bringt sich bei diesem arbeitsintensiven Part jeder mit seinen Möglichkeiten ein. Das Weidengestell der Schwitzhütte ist mit Decken zu belegen, Holz ist zu hacken, Wasser und Steine werden benötigt, die Feuerstelle ist zu richten, ein Festmahl ist zu bereiten und vieles, vieles mehr. Ist alles soweit, wird das Feuer von den dafür zuständigen Feuerleuten entzündet, die Steine werden erhitzt und dann in die Schwitzhütte gebracht. Wenn alle Teilnehmer in der Hütte Platz gefunden haben wird die Tür geschlossen und Wasser auf die Steine gegossen. Nach einiger Zeit wird die Tür geöffnet, frische Luft und Kühle strömen herein. Es werden neue Steine hereingebracht und die Tür wird erneut geschlossen. Insgesamt gibt es 4 Türen. (Runden) Danach verlassen wir die Hütte. Die Zeremonie endet mit einem Festmahl. Mehr Details zum praktischen Ablauf einer Schwitzhütte wirst du am Platz erfahren. Was geschieht...Mit dem Gang in die Schwitzhütte begeben wir uns in den Leib unserer Mutter Erde zurück. Wir bitten die Spirits, uns bei der Zeremonie zu helfen und laden sie ein. Wir danken den Weiden,die sterbend ihre Rücken für den Bau der Schwitzhütte gebeugt haben, den Steinen, die sich im Feuer opfern, um ihr uraltes Wissen weiterzugeben, den Pflanzen und Tieren, die leiden müssen, weil wir die Zeremonie begehen. Wir reinigen uns, beten zum Wohle alles Lebendigen und bitten um Heilung. Im Schutz des Dunkeln um die glühenden Steine sitzend singen wir die uralten heiligen Lieder der Lakota und fühlen beim Trommeln den Herzschlag der Erde. Wir danken für das heilige Feuer vor unserer Schwitzhütte, für das Wasser, welches wir auf die Steine gießen, wir danken Mutter Erde für ihre Kühle und für die frische Luft zum Atmen. Feuer, Wasser, Erde, Luft vereinen sich und wir verneigen uns demütig vor dem heißen Atem Großvater Tunkashilas. Wir bitten die Hitze, unsere Verbündete zu sein. Unser Schweiß tränkt die Erde. Wir geben ihr damit etwas von dem zurück, was wir täglich ungefragt nehmen. Wir ehren die Ahnen, kehren zurück zu unseren Wurzeln und erkennen unsere Verwandtschaft mit allem, was uns umgibt. Wir erfahren etwas über den Kreislauf von Leben und Sterben und werden beim Verlassen der Hütte symbolisch neu geboren. MoontimeIhre ureigenste, erdende Kraft respektierend halten sich Frauen in der Moontime, so wird die Menstruation der Frau bei den Natives genannt, traditionell von Schwitzhütten- und Pfeifenzeremonien sowie von den zeremoniellen Gegenstände fern. Wie bei indigenen Völkern begehen die Mondfrauen auf dem Altmörbitzer Platz abseits der Schwitzhütte ihre ganz eigenen Zeremonien. Mehr zu diesen Moontimezeremonien kann Frau zum Camp von Frau erfahren. GesundheitManchmal werde ich gefragt, ob es gut wäre, an einer Schwitzhüttenzeremonie teilzunehmen, obwohl der Arzt von Saunagängen abgeraten hat. Nun, einige Natives sagen: "Wer es aus eigener Kraft in eine Schwitzhütte schafft, kann in die Schwitzhütte gehen". Für mich persönlich halte ich das so und für mich selbst bedeutet eine Schwitzhütte Heilung, egal, was mein Arzt dazu sagt. Ich wiederhole: Für mich persönlich ist das so. Ob DU physisch und psychisch stabil genug bist, in eine Schwitzhütte zu gehen ist eine Frage, die du dir nur selbst beantworten kannst. Trotzdem bitte ich dich bei gesundheitlichen Einschränkungen jeglicher Art vor der Zeremonie um Rücksprache. Die Schwitzhütte ersetzt keinen Arztbesuch! Wir versuchen hier alle, achtsam miteinander umzugehen - und Achtsamkeit fängt bei jedem selbst an. Darum achte dich selbst, indem du gut auf dich achtest. Wie weit du dich auf die Zeremonie einlassen willst, obliegt wie alles andere, was du hier zum Camp tust, deiner eigenen Verantwortung. Denke stets daran: Die Schwitzhütte kann von dir jederzeit und ohne Angabe von Gründen verlassen werden. Wenn du unsicher bist, frage dein Herz. Dein Herz wird dir sagen, ob und wie lange du in der Schwitzhütte sein kannst. Drogen: Bitte konsumiere 24 Stunden vor einer Schwitzhütte keinen Alkohol oder sonstige Drogen mehr. Auch während des Camps unterlasse bitte den Gebrauch jeglicher Drogen. Ausnahmen sind Tabak, Kaffee und Tee. Mein DankAuf dem Weg der Schwitzhütte danke ich für Teachings, Freundschaft, Lieder, Vertrauen, Lachen und Weinen, Liebe, Ehrlichkeit, Hilfe und für noch so viel mehr: Dem Volk der Lakota, besonders Sudi und Wallace Black Elk sowie der Familie Lame Deer, dem Volk der Mi'kmaq, dort insbesondere Noel, Mike, Joan und Mousie. Meiner wunderbaren Freundin Andrea danke ich für klugen Rat, Geduld (besonders in der Zeit der Erstellung dieser Webseite) und all das, was wir miteinander teilen. Ein ganz besonderer Dank an Frau Marianne Rothe, die uns den Altmörbitzer Schwitzhüttenplatz zur Verfügung stellt sowie allen, die immer wieder den Weg dorthin finden und mich und meinen recht speziellen Humor ertragen.(gr **..) Ein Dank auch allen vom ehemaligen Altenhainer Schwitzhüttenplatz, dort ganz besonders an Britta, Andreas, Stefan und euch allen, mit denen ich je in einer Schwitzhütte gesessen habe. Mitakuye oyasin
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